Flüsse und Kanäle

 In Frankreich auf dem Rhein-Rhone Kanal, in Deutschland auf dem Oberrhein und Main

Zeitraum: 26.07.2003 bis 10.08.2003

Mit der Motoryacht „Comtesse”, Typ: Smelne, fuhren wir auf dem Rhein-Rhone-Kanal, Oberrhein und Main von I’Isle sur-le-Doubs über: Montbeliard, Mulhouse, Breisach, Strasbourg, Maxau, Speyer, Oppenheim, Schwanheim, Aschaffenburg nach Erlenbach.

Am Samstag übernahmen wir vom Eignerpaar in I’Isle sur-le-Doubs die „Comtesse”, die dort gegenüber dem Supermarkt an einer Steinmauer festgemacht war.
Wir ließen uns vom Eignerpaar in die Technik einweisen, erledigten den Einkauf und verstauten die Utensilien im Schiff.

Im Regen fuhren wir dann am Sonntag los. Als es dann in Strömen regnete, und die Weiterfahrt kein Lustgewinn mehr war, legten wir bereits nach der vierten Schleuse am Anlegesteg in Colombier-Chatelot an.

An Schleuse 24 hatten wir bereits die Fernsteuerung für die Bedienung der automatischen Schleusen abgegeben. Die weiteren Schleusen werden von Schleusenwärtern bzw. -wärterinnen bedient.
Sie bedienen mehrere Schleusen und fahren auf den Treidelwegen zur nächsten Schleuse. Auf diesen Wegen wurden früher die Wasserfahrzeuge an Treideln (Zugtauen) gezogen.
Selbstverständlich halfen wir dem Schleusenpersonal bei ihrer Arbeit und gaben ihnen Trinkgeld und oder boten etwas zu Trinken an.

Am Montagmorgen war es noch dunstig. Wir fuhren bis nach Montbeliard und legten am Kai auf der Supermarktseite gegenüber des Sportboothafens an. Es war bereits wieder sonnig.
Abends besichtigten wir das schöne Stadtzentrum. Leider versäumten wir es, den Park “Pres de la Rose” zu besichtigen. Er erstreckt sich am Kanal entlang.

Am Dienstag fuhren wir bis nach Montreux-Chateau. Am Festmacherplatz nach der Schleuse schlugen wir  zwei Pflöcke in die Uferböschung und machten daran fest.

Der nächste Tag bescherte uns einen arbeitsreichen Urlaubstag. Wir hatten eine dichte Schleusentreppe zu bewältigen, über Valdieu, Dannemarie und guter Arbeit des Schleusenpersonals kamen wir abends etwas müde nach 33 Schleusen in Zillesheim an. Spät abends entlud sich noch ein kräftiges Gewitter über uns.

Donnerstagmittag, es war bereits sehr warm, legten wir im Stadthafen von Mulhouse am Kopfsteg an.
Bevor wir zum Einkaufen und Bummeln in die Stadt gingen (der Vortag war doch  anstrengend gewesen), ruhten wir uns aus.
Nachmittags gingen wir in die Altstadt,  auf den Place de la Reunion und besichtigten den Tempel Saint Etienne mit seinen wunderschönen Bleigasfenstern aus dem 14. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die Orgel.
Die ersten Urlaubsandenken wurden auch gekauft.

Am Freitag schleusten wir bereits um 9.00 Uhr und erreichten somit den Kanalabschnitt der von der Schleuse Niffer bis Ile Napoleon, kurz vor Mulhouse, als Großschifffahrtsstraße ausgebaut ist. Eine
3/4 Stunde später erreichten wir bereits schon die Schleuse Niffer und somit den Grand Canal d’Alsace (Rhein-Seitenkanal, Oberrhein).

Auf dem Oberrhein gibt es 12 große Schleusen, die alle mit Schwimmpollern ausgerüstet sind. Die Poller sind hohle Stahlzylinder und werden an Rollen in einer senkrechten Nische in der Schleusenwand geführt. Sie steigen mit dem Wasserspiegel auf und ab. Das Boot sollte an den Pollern nicht fest angebunden werden. Die Leinen sollten während des Schleusens stets klar zum Fieren sein.

Weitere 3 Schleusen (Ottmarsheim, Fessenheim, Vogelgrün) standen noch auf unserem Tagesprogramm, bevor wir am späten Nachmittag im Yachthafen Breisach anlegten. Es war bereits sonnig und heiß. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Stephansmünster, hoch auf dem Münsterberg gelegen. Vom Münsterberg bietet sich ein faszinierender Ausblick auf den Kaiserstuhl und Rhein.

Unser nächstes Ziel am Samstag war Strasbourg. Wir mussten Schleusen Marckolsheim, Rhinau, Gerstheim und Nordschleuse Strasbourg bewältigen. Ab Rhinau verläuft parallel der Rhein-Rhone-Kanal/Nordabschnitt mit insgesamt 12 Schleusen bis nach Strasbourg. Aus Zeitgründen entschieden wir uns auf dem Rhein weiter zu fahren.
Nach der Nordschleuse bogen wir ab und fuhren zum Yachthafen der Firma Koejac. Früher stand bei der Firma die Versorgung von Handelsschiffen und Penichen im Vordergrund, heute ist sie Anlaufstelle vieler Sportbootfahrer.
Strasbourg ist der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt des Elsass sowie Sitz des Europarats. Wahrzeichen der Stadt ist das Münster mit seinem beeindruckendem Portal. Hier befindet man sich direkt in der Innenstadt. Wir machten einen Stadtbummel und sahen uns spät abends ein Lichtschauspiel mit klassischer Musik an. Dabei wurde das Münster  nach den Klängen verschiedenfarbig mit Licht angestrahlt. Eine Abwechslung zum Bootsalltag.

Nach Passieren der Nordschleuse und den Schleusen Gambsheim und Iffezheim fuhren wir am Sonntag nach Maxau.
Unterhalb der Schleusen Iffezheim beginnt der frei fließenden Oberrhein. Hier unterliegt der Wasserstand natürlichen Schwankungen und somit war durch das extrem Niedrigwasser in diesem Sommer erhöhte Wachsamkeit angebracht.
Vor den Schleusen Iffezheim mussten wir ca. eine
3/4 Stunde auf die Freigabe der Einfahrt warten, bei den anderen konnten wir  jedes Mal bei der Ankunft mit hinein.
Im Hafen Maxau lagen wir am Steg des MBC-Karlsruhe. Da die Tagestemperaturen in dieser Zeit um die 39° C betrugen, war es im klimatisierten Restaurant des Clubschiffs mit 29° C noch am leichtesten auszuhalten.
Wir lagen gut im Zeitplan und legten am Montag einen Hafen- und Einkaufstag ein. Mit der Stadtbahn fuhren wir nach Karlsruhe und hielten uns überwiegend in den klimatisierten Kaufhäusern auf, da es dort noch mit am kühlsten war.

Am Dienstag setzten wir unsere Fahrt   fort. Nachmittags ankerten wir im Angelhofer Altrhein, besser bekannt als Reffenthal, badeten und ruhten uns aus.
Da es dort bei den ansässigen Clubs (MBC-Speyer, YC-Otterstadt) keine Liegeplätze für die Nacht mehr gab, fuhren wir bergwärts nach Speyer zurück. Abends besuchten wir dann die sorgfältig restaurierte  Altstadt mit dem Marktplatz und Torturm.

Da wir noch  voll tanken wollten, bevor wir den Main befuhren, steuerten wir Mittwoch den Hafen von Oppenheim an.
Die SB-Bootstankstelle ist ein "Ableger" der angeschlossenen Straßentankstelle. Bezahlt wird in der Straßentankstelle.
Nachts war es durch Schwell vom Rhein ein wenig unruhig.

Am Donnerstag gegen 11.30 Uhr erreichten wir die Mainmündung bei Kostheim. Nun hieß es wieder bergauf schleusen. Die Schleusen sind nicht mit Schwimmpollern ausgerüstet.
Nach passieren der Schleusen Kostheim und Eddersheim machten wir am Steg des Speck-Hafens, Liegeplatz Schwanheim, gegenüber vom Schlosspark fest.
Durch schnell vorbeifahrende Binnenschiffe ist der Liegeplatz durch Schwell sehr unruhig, was wir nachts leidvoll erfahren mussten.

Unsere vorletzte Etappe führte uns über Schleusen Griesheim, Offenbach, Mühlheim, Groß-Krotzenburg und Klein-Ostheim nach Aschaffenburg.

Der frühere Floßhafen ist der heutige Yachthafen. Wir legten dort spät abends am Kopfsteg des MWCA an. Den Abend ließen wir in einem Straßenrestaurant in der Altstadt gemütlich ausklingen.

Sauwetter

Überprüfung des Bugstrahlruders während der Mittagspause

Schleusentreppe, Dannemarie

Mulhouse, Tempel Saint Etienne

Yachthafen Breisach

Beim Abwärtsschleusen

In der Schleusenkammer

Speyer, Kaiserdom

Hafeneinfahrt Aschaffenburg

Nach weiteren 2 Schleusen ( Obernau, Groß-Wallstadt) liefen wir am Samstagnachmittag im Sportboothafen und Zielhafen Erlenbach ein.

Wir hatten einen Gesamtweg von 531 Km mit 83 Schleusen bewältigt. Die Betriebszeit jedes Motors betrug 64 Stunden.
Kontrollen an den Motorenanlagen wie:  Ölstand, Seewasserfilter, Motorkühlwasser, Stopfbuchsenab- dichtung wurden täglich durchgeführt.

Nach dem Festmachen gönnten wir uns erst einmal ein kühles Bier im Clubhaus.
Am Sonntag machten wir “Klar Schiff”. Nach der Schiffsübergabe fuhren wir dann heim.

[Startseite] [Übersicht] [Mein Leben] [Segelreisen] [Bootsreisen] [Flüsse und Kanäle] [Frankreich Ost] [Frankreich Süd] [Südwestfrankreich] [Information]